Anhand eines aktuellen Falls von SM Coaching möchte ich ein wenig auf das Thema „Schuldgefühle“ im Zusammenhang mit SM eingehen.
Natürlich werden Fälle nur anonymisiert und verallgemeinert hier behandelt, damit jede Person, die sich mir mit ihren Themen anvertraut, sicher gehen kann, dass sie hier NICHT vorgeführt wird.
Die Themen sollen anderen Menschen, die ähnliches kennen Anregungen geben und Mut machen, sich ebenfalls mit einem SM Coaching mit seinem/ihrem Thema auseinander zu setzen.
Nun zu dem Fall: J. habe ich vor Jahren schon kennengelernt – allerdings nur telefonisch. Erstmal ging es über eine längere Zeit nur um Coaching am Telefon. Irgendwann kam es dann zu einem ersten persönlichen Treffen, bei dem sich dann deutlich zeigte, dass es eigentlich um die sehr große Sehnsucht bei J. ging, sich in die Rolle des Sklaven zu begeben und mal wirklich zu spüren, wie sich das anfühlt mit einer Herrin als Gegenüber. So vermischten sich die Ebenen bei dem Treffen, was ursprünglich nicht vorgesehen war und was ich erstmal auch schwierig zu begleiten fand. Es folgten weitere klärende Coaching Sitzungen am Telefon und schließlich einigten wir uns darauf, gelegentlich auch auf die Sessionebene zu switchen – ebenfalls telefonisch.
Diesen Schritt haben wir wirklich gründlich reflektiert und die Rollen als Coach/Coachee und Herrin/Sklave geklärt, um nach bestem Wissen auszuschließen, dass Verwirrungen, Verwicklungen oder gar Abhängigkeiten entstehen durch das Vermischen von Themen, die im Coaching anvertraut wurden (Vertrauensebene) im Rollenspiel mit Macht/Ohnmacht verletztend wirken könnten.
Schließlich fand gestern das erste SM Coaching Setting bei mir vor Ort statt. Das war ganz schön … ein paar Dinge wurden deutlich. Der Anfang lief wunderbar. Der Einstieg auf die Sessionebene ebenfalls … und schließlich danach das Feedback: da stellte sich wieder heraus wie ambivalent J. mit dem Thema SM ist. Einerseits der Wunsch nach Nähe und Unterwerfung/Hingabe. Wichtig, dass es nahe ist, auch körperlich nahe. Also zu den Füßen der Herrin etc. … und genau das – nämlich, wenn echte Nähe entsteht löst bei ihm die Schuldgefühle aus.
Als Gegenüber ist es dann ziemlich egal, was die Herrin macht – ist sie zu distanziert (körperlich zu weit entfernt), spricht es ihn nicht an und er wertet es ab (ist nicht das Richtige für mich), ist es zu nahe, kommt er in die inneren Spannungen der Schuldgefühle. Das Abwerten der Herrin (zu distanziert) scheint so der leichtere Weg.
Also – nichts geht wirklich so, dass es erfüllend wirken kann.
Und gleichzeitig führt der Weg nur raus aus dem Dilemma, wenn sich so etwas zeigen kann. Im Grunde geht es jetzt darum, einen Weg zu finden wie er sein Bedürfnis nach Nähe und Hingabe ans Weibliche mehr in sich annehmen kann und sich auch damit mehr zeigen kann, das mehr leben kann – vielleicht auch in seiner Beziehung und wenn das nicht geht, muss er es u.U. auslagern und dennoch wird er nicht darum herum kommen, diesen Teil in sich anzuerkennen. Denn auch, wenn er immer wieder glaubt, darüber zu stehen und seinen moralischen und ethischen Ansprüchen (die in seinem Inneren sehr streng an christlichen Normen orientiert sind) entsprechen zu können, kommt die darunter liegende Sehsucht an irgendeiner Stelle wieder durch und der innere Konflikt flammt wieder auf.
Ja – Sie sehen schon – da ist anspruchsvolle und einfühlsame „Arbeit“ angebracht.
Vielleicht gibt es jemand unter den werten Leserinnen und Lesern, die dazu etwas beizutragen haben. Ich würde mich sehr freuen!
Eine wirklich prickelnde Konstellation,Mix wenn es man(n) mit einer Person zu tun hat,wie Sie verehrte Herrin Sharka,welche so quasi 2 hochkarätige Persönlichkeiten und Ihre Tätigkeitsfelder als Domina vs.Psychotherapeutin evtl.“vermischen oder aber auch Grenzen setzen,ganz dem dem Beitrag zu integralen BDSM ,“kann sowohl als auch oder entweder oder.
Der Beitrag zu Schuldgefühle von J.habe ich mit Spannung gelesen ,da auch ich bezügl.Nähe/Distanz mich darin fand woher auch diese Schuldgefühle herkommen bei mir,wie auch bei J.oder anderen Personen,die Ihr Coaching brauchen ebenso wie ich es gern täte
,Sie als kompetente Herrin wie auch Psychotherapeutin wissen sofort scharfsinnig zu filtern und analysieren,die Frage nur,haben Sie aus Sicht der Domina oder Psychotherapeutin analysiert, evtl.Kombi,das ist wohl der prickelnde Moment-!?
Bekannt ist, dass eine versierte Domina wie Sie,als auch meine damalige Herrin mit Klinikausbildung sowohl pädagogisch wie medizinisch einiges „auf dem Kasten“ haben,sollten/müssen-!
Evtl.agieren Dominas noch als Feuerwehrfrau mit Feuerlöscher,wenn eine brennende Kerze umfällt und bspw. Vorhänge in Brand setzt etc.
Insgesamt gesagt,stellen Sie in sämtlichen.vielen Facetten Ihres Tun’s sowohl als Domina,wie Psychotherapeutin für Allgemein und BDSM’ler eine Bereicherung mit unschätzbarem Wert dar.
Daher im Namen aller,ob Sub oder Patient (mit/ohne BDSM,Kontext)
ein recht herzliches Dankeschön an Sie .
Mit knienden,hingebungs-ehrfurchtsvollen Stiefel/Heels Grüßen/Küssen,ergebenst
Diener,Zögling und/oder Patient Werner
♂️
Zitat J.
Nachdem ich in den vergangen Wochen verschiedene Träume hatte, hat es mich mal wieder auf ihre Website gezogen. Im SM-Coaching-Blog habe ich dann auch wieder den Beitrag über Schuldgefühle gelesen, den sie mal geschrieben haben. (Als ich ihn das erste Mal gelesen habe, hab ich mich übrigens ziemlich missverstanden gefühlt – aber das ist überwunden und lange her).
Besonders angesprochen hat mich der Kommentar von Ltxp68 über seine Erfahrung bei ihnen:
„… SIE schenkten mir die absolute Gewissheit, nicht entkommen zu können, mich niemals selbst befreien zu können, um mein Leben als Sklave, als realer Sklave zu leben. Ich weiss bei diesen Aufenthalten das mein Leben in IHREN Händen gut aufgehoben ist. Sie entscheiden. …
Den entscheidenden Wendepunkt bei dem nicht einmal der Hauch eines kleinsten Gewissenskonflikt entflammte ,gab es aber erst nachdem ich bei meinen langen Aufenthalten in EINVERNEHMLICHER NICHTEINVERNEHMLICHKEIT von Ihnen gefuehrt wurde, in dem Sie im Rahmen meiner Neigungen vollkommene freie Hand hatten und Dinge geschehen konnten, von denen ich vorher nicht einmal gewagt haette zu trauemen ,und wenn sie dann vorbei waren, erst begriff, das SIE alleine wissen was gut fuer Ihren sklaven ist.
Wer also mit Gewissenskonflikten zu kaempfen hat, sollte den Mut aufbringen, sich bei IHNEN in eine Situation bringen zu lassen, aus der er ohne IHRE Erlaubnis nicht entkommen kann.“
Ich muss sagen, wenn ich in der Nähe gewesen wäre, hätte ich mich sofort zu ihnen auf den Weg gemacht (auch wenn es wahrscheinlich erfolglos gewesen wäre, ohne Termin).
Wenn ich diese Zeilen von Ltxp68 lese, dann ist da sofort so ein warmes anziehendes Gefühl, so anziehend, verlockend und zur Ruhe, zum Ziel kommend. So nicht mehr sagen und fragen und denken und „therapieren“ oder was auch immer, einfach da sein, geschehen lassen, angekommen sein, neu programmiert (klingt ein bisschen technisch, ich weiß). und doch ist es im nächsten Moment wie eine Fatamorgana in der Wüste…
Dann habe ich die Frage: Gibt es so etwas wirklich? Ltxp68 scheint es ja erlebt zu haben. Gibt es so etwas auch für mich?
Sie sind ja keine Zauberin, haben sie heute nochmal betont 🙂
Und dann ist da die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, sie wieder mal zu besuchen. und ob das überhaupt sinnvoll ist.
Heute Morgen habe ich über Integrität nachgedacht. Da ist dann schnell wieder der Impuls: ich muss diese Sehnsucht verdrängen, bekämpfen, in den Griff bekommen…
Ich schätze ihre Erfahrung, Zuwendung und Reife so sehr!
Nun wünsche ich ihnen erstmal ein schönes Wochenende.
Hallo J.
Das mit dem Sinn haben wir ja inzwischen schon etwas erörtert. Ich bin überzeugt, dass ein Besuch bei mir immer Sinn macht.
Es gibt einfach nicht so viele Menschen in dem Bereich mit der Erfahrung und dem Hintergrund wie ich ihn anbieten kann.
Exzellent ist die Möglichkeit, BDSM Praxis und reflektierte Selbsterfahrung zu verbinden. Dafür bin ich sicher hervorragend geeignet.
Die Erfüllungsgehilfin für lang gehegte Sehnsüchte bin ich eher nicht, sondern eher die authentische Erfüllungsförderin im nachhaltigen Sinn.
Wenn du Vergleiche mit LTXpuppe anstellst, dann gilt es auch zu wissen, dass ich LTX seit bestimmt 25 Jahren kenne, wenn auch ihre Besuche durch eine Entfernung über Kontinente hinweg meist nur 1 mal im Jahr möglich waren. LTXpuppe ist außerdem bereits im reifen Alter, hat die Themen der jungen und mittleren Jahre wie Kinder großziehen, Ehe, Karriere, Versorger sein … bereits hinter sich gelassen. Das sind andere Voraussetzungen.
Doch es gibt schon ein paar Themen, die sich ähneln … hohe innere Ansprüche, auch moralische, christlich-abendländische Prägung, starke Sehnsucht nach Halt und Führung, usw. … da habt ihr wahrscheinlich ein paar Ähnlichkeiten.
Doch 1:1 vergleichbar ist das sicher nicht.
Für mich stellt sich eher die Frage an der Stelle: Was ist das wichtigste Bedürfnis, das unter deiner Sehnsucht liegt und das du nicht lebst? Wie kannst du das mehr anerkennen und leben?
Eine wirklich prickelnde Konstellation,Mix wenn es man(n) mit einer Person zu tun hat,wie Sie verehrte Herrin Sharka,welche so quasi 2 hochkarätige Persönlichkeiten und Ihre Tätigkeitsfelder als Domina vs.Psychotherapeutin evtl.“vermischen oder aber auch Grenzen setzen,ganz dem dem Beitrag zu integralen BDSM ,“kann sowohl als auch oder entweder oder.
Der Beitrag zu Schuldgefühle von J habe ich mit Spannung gelesen ,da auch ich bezügl.Nähe/Distanz mich darin fand woher auch diese Schuldgefühle bei mir,wie auch bei J.
herkommen,Sie als kompetente Herrin wie auch Psychotherapeutin wissen sofort scharfsinnig zu filtern und analysieren,die Frage nur,haben Sie aus Sicht der Domina oder Psychotherapeutin analysiert,das ist wohl der prickelnde Moment-!?
Bekannt ist, dass eine versierte Domina wie Sie,als auch meine damalige Herrin mit Klinikausbildung sowohl pädagogisch wie medizinisch einiges „auf dem Kasten“ haben,sollten/müssen-!
Evtl.agieren Dominas noch als Fejerwdhrfrau mit Feuerlöscher,wenn eine brennende Kerze umfällt und Vorhänge in Brand setzt etc.
Insgesamt gesagt,stellen Sie in sämtlichen.vjeken Facetten Jhres Tun’s sowohl als Domina,wie Psychotherapeutin für Allgemein und BDSM’ler eine Bereicherung mit unschätzbarem Wert dar.
Daher im Namen aller,ob Sub oder Patient (mit/ohne BDSM,Kontext)
ein recht herzliches Dankeschön an Sie .
Mit wankenden,hingebungs-ehrfurchtsvollen Stiefel/Heels Grüßen/Küssen,ergebenst
Diener,Zögling und/oder Patient Werner
♂️
Die Kommentarfunktion hat leider nicht funktioniert. Zumindest nicht im BDSM Coaching Blog. Ich habe das erst vor Kurzem gemerkt und hoffe, dass der Fehler nun behoben ist.
Hier mein Versuch, zu posten.
Ich freue mich über Ihre Posts. Gerne auch Fragen … was imme
Test
Aus Erfahrung weiss ich,das wenn man einmal den Mut aufgebracht hat seinen Zweifeln zu begegnen,wird alles klarer und einfacher.
Es ist sicher nicht verkehrt seine Beduerfnisse auszulagern ,so wie andere einen Wellness Aufenthalt machen oder Kurzurlaub so kann man an einem Ort von seinem Alltags ich in eine vollkommen andere Welt eintreten um sie gestaerkt wieder zu verlassen.
Ich hatte das Glueck ,SIE als Herrschaft kennenzulernen bei der Sympathie und Zuneigung von Anfang an im Vordergrund standen und bereue es nicht mich in vielen Langzeitaufenthalten in Ihre Haende begeben zu haben,bei dem es kein entkommen vor Ablauf der vereinbarten Entlassung gab.Nur so konnte ein uneingeschraenktes Vertrauen entstehen ,um sich ohne jeglichen Gewissenskonflikt fallenlassen zu koennen.
SIE schenkten mir die absolute Gewissheit, nicht entkommen zu können, mich niemals selbst befreien zu können, um mein Leben als Sklave, als realer Sklave zu leben. Ich weiss bei diesen Aufenthalten das mein Leben in IHREN Händen gut aufgehoben ist. Sie entscheiden. Mein eigenes Wohlbefinden spielt dabei keine Rolle, denn SIE legen den Zeitpunkt fest, an dem sie meine Bedingungen erleichtern,verschaerfen oder mich befreien.
Meine Bitten, mein Flehen, meine Aufforderungen, mir Erleichterung zu verschaffen, werden von IHNEN mehr und mehr ignoriert, daran erkenne ich, dass die Tage meiner selbstbestimmten Individualität gezählt sind. Es gibt Momente, in denen mich diese Gewissheit bedrueckt, denn ich bin dabei, mich vollkommen hinzugeben, um ein Leben als Sklave zu gewinnen, dass ich erst leben will, dann darf, um es letztendlich zu müssen. .
Den entscheidenden Wendepunkt bei dem nicht einmal der Hauch eines kleinsten Gewissenskonflikt entflammte ,gab es aber erst nachdem ich bei meinen langen Aufenthalten in EINVERNEHMLICHER NICHTEINVERNEHMLICHKEIT von Ihnen gefuehrt wurde,in dem Sie im Rahmen meiner Neigungen vollkommene freie Hand hatten und Dinge geschehen konnten,von denen ich vorher nicht einmal gewagt haette zu trauemen ,und wenn sie dann vorbei waren,erst begriff,das SIE alleine wissen was gut fuer Ihren sklaven ist.
All das war aber nur moeglich,wenn ich jegliche Einflussnahme eindeutig verloren hatte, sie einfach nicht mehr besass .
Wer also mit Gewissenskonflikten zu kaempfen hat,sollte den Mut aufbringen,sich bei IHNEN in eine Situation bringen zu lassen,aus der er ohne IHRE Erlaubnis nicht entkommen kann.
Schuldgefühle sind etwas sehr persönliches, daher ist es immer schwierig aus der unwissenden Perspektive zu schreiben.
Ich selbst habe auch eine an christlichen Normen orientierte Erziehung erlebt. Der Schuldgefühl-Reflex gehört damit gewissermaßen zur Basis-Ausstattung. Es ist fast wie ein pawlowscher Reflex, der ausgelöst wird wenn man(n) sich nicht normen-konform verhält. Das perfide – so erlebe ich es zumindest – ist, dass der Reflex auch dann ausgelöst wird, wenn es gar keinen Grund gibt an irgendetwas „schuld“ zu sein. Alleine die potentielle Verletzung einer Norm lässt das Gefühl der Schuld hochschwappen. Um es konkreter zu machen, wenn ich in einer vertrauensvollen Beziehung BDSM lebe (egal ob aktiv oder passiv) wird niemand verletzt, niemand erleidet einen Schaden. Dennoch schwappt manchmal (immer noch) dieses Gefühl hoch. Obwohl ich mich nicht schuldig gemacht habe ist dennoch dieses Gefühl da. Ich würde es nach einigem Nachspüren aber als anerzogenes Pseudo-Schuldgefühl bezeichnen. Einen entspannteren Umgang mit diesen Gefühlen habe ich gelernt indem ich mir bewusster gemacht habe welche unausgesprochene Norm verletzt wird, wenn dieses Gefühl kommt.
Danke für diesen ausgesprochen interessanten und sehr persönlichen Kommentar. Ich finde das ganz aufschlussreich. Ich glaube auch, dass nur mehr Bewusstheit hilft, sich aus diesen Automatismen zu befreien oder anders damit umgehen zu können.